THORChain (RUNE) ist ein dezentrales Liquiditätsprotokoll, das kettenübergreifendes Kryptotrading erleichtert. Mit THORChain können Nutzer Assets ohne Drittparteien über verschiedene Blockchains hinweg traden.
Mit Entstehen der Welt der Kryptowährungen stand schon früh die Frage im Raum wie deren Austausch organisiert werden sollte. In den Anfängen wurde Bitcoin ausschließlich P2P gehandelt. Personen verabredeten sich dabei über Internetseiten zum Austausch von Bargeld und Bitcoin in der realen Welt.
Nach einiger Zeit entstanden erste zentralisierte Börsen auf denen man seine Kryptowährungen nicht nur gegen Fiat-Geld tauschen konnte, sondern auch Kryptowährungen gegeneinander. Dass diese Form des Handels mit Kryptowährungen jedoch Counterparty-Risiken unterliegt und vor allem auf Vertrauen zum jeweiligen Handelsinstitut basiert, wurde spätestens mit dem Untergang der Kryptobörse Mt. Gox im Jahr 2013 klar. Seit dem gab es eine Reihe spektakulärer Zusammenbrüche namhafter Kryptobörsen. Jüngstes Beispiel ist die Pleite des Branchenriesen FTX, seinerzeit drittgrößte Handelsplattform im Bereich der digitalen Währungen. Diese Verluste von Kryptowährungen fällt – anders als Verluste durch Kryptowährungen – steuerrechtlich u.E. unter § 12 EStG und ist steuerlich unbeachtlich. In dem Verlust der Kryptowährungen liegt steuerlich keine fiktive Veräußerung.
Entwicklern und Kennern der Szene waren zentralisierte Börsen schon seit langem ein Dorn im Auge, widerstrebt diese Form des Handels doch der eigentlichen Idee von Kryptowährungen: der dezentrale Austausch von Werten in der digitalen Welt. Die ersten zaghaften Lösungsversuche für diese Misere stammen aus dem Jahr 2014.
Der eigentliche Durchbruch in Sachen dezentralem Handel erfolgte im Jahr 2020. Als erstes Projekt überhaupt wurde die dezentrale Börse Uniswap, welche sich seit dem Jahr 2018 in Entwicklung befand, massentauglich für den Kryptobereich. Uniswap erlaubt es jedem Benutzer dezentral und ohne Mittelsmann, sämtliche auf der Ethereum-Blockchain handelbare Token, gegeneinander zu tauschen.
Mochte man jedoch Coins verschiedener Blockchains gegeneinander tauschen, führte immer noch kein Weg an der Nutzung von zentralisierten Börsen, wie z.B. Binance vorbei.
Dies änderte sich mit dem Aufkommen von Thorchain. Thorchain ist die erste dezentrale Börse, welche es Marktteilnehmern ermöglicht native Coins der einen Chain gegen native Coins einer anderen Chain zu tauschen und das vollkommen dezentral. Zur Zeit unterstützt Thorchain neben den zwei größten Ökosystemen (Ethereum und Cosmos) in der Welt der Blockchains auch die Netzwerke Avalanche, Bitcoin, Bitcoin Cash, Litecoin, Dogecoin und die Binance Smart Chain.
Die an der Ausführung eines Tauschs Beteiligten, spalten sich in drei Kategorien auf.
Im Gegensatz zu herkömmlichen dezentralen Börsen kommt den Nodes der Thorchain Blockchain eine besondere Aufgabe zu. Werden Trades auf dezentralen Börsen, welche nur eine Blockchain unterstützen von Nodes der jeweiligen Blockchain validiert, so müssen THORNodes wie zuvor beschrieben, Trades zwischen zwei Blockchains validieren können.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen THORNodes ein ganzes Cluster an Nodes zur Verfügung stellen. Und zwar genau so viele, wie die Anzahl der von Thorchain unterstützten Blockchains. Dies bedeutet, dass jeder Betreiber einer THORNode, eine Node für Ethereum, eine Node für Bitcoin usw. bereitstellen muss.
Entdecken die Nodes der Thorchain einen Transaktionseingang zu welchem Handelspaar auch immer, wird automatisch eine Prüfung dieser Transaktionsanfrage innerhalb des Netzwerkes eingeleitet.
Die Vorgehensweise der Überprüfung einer Transaktion durch die THORNodes wird im folgenden Abschnitt am Beispiel eines Tauschs zwischen ETH und BTC ausführlich dargestellt:
Diese Vorgehensweise kann auf jedes andere erdenkliche Handelspaar welches auf Thorchain zur Verfügung steht angewandt werden.
Als nativer Coin der Thorchain hat Rune mehrere Aufgaben. Rune kann unter anderem dafür benutzt werden, um an Governance Abstimmungen teilnehmen zu dürfen und Trading Gebühren auf der ThorChain zu bezahlen. Des Weiteren ist Rune in jedem Liquidity Pool, zwingend ein komplementärer Teil, des Coin-Paares. Dies hat zur Folge, dass für jeden, in einen Liquidity Pool eingezahlten Coin einer anderen Blockchain die gleiche Menge an Rune, gemessen in USD, hinterlegt werden muss. Grund dafür ist, dass ThorChain darauf abzielt Pools zu erzeugen, welche eine extrem hohe Liquidität aufweisen, um Preisspannen zu minimieren und somit mehr Trader anzulocken. Denn Liquidität führt zu mehr Trades, was zu mehr Liquidity Pool-Gebühren führt, was wiederum mehr Liquidity Provider anzieht. Dieses Phänomen ist allgemein bekannt als „Liquidity Blackhole“.
Zu guter Letzt müssen die THORNodes aus Sicherheitsaspekten doppelt so viele Rune gemessen in USD vorhalten wie der Gesamtwert, aller in den Liquidity Pools hinterlegten nativen Coins der von ThorChain unterstützten Chains. Dadurch wird verhindert, dass sich ThorNodes manipulativ verhalten und Coins aus den einzelnen Liquidity Pools abziehen. Denn man sollte bedenken, dass falls ein sogenannter RugPull auftreten würde alle Rune, welche von den Validatoren gehalten werden einen Wert nahe 0 haben würden und somit das Ergbenis eines RugPulls aus Sicht der Validatoren immer negativ ausfallen würde. Somit sind die Verluste für manipulative Validatoren im Falle eines Betrugs, immer doppelt so hoch, wie Ihre Gewinne.
Neben den bereits beschriebenen Anwendungsfällen, wird ThorChain stetig weiterentwickelt und folgende Neuerungen sind bereits eingeplant:
Zieht man die genannten Dinge in Betracht und geht man davon aus, das die Kryptobranche über hohes Steigerungspotential verfügt, so könnte dies in besonderem Maße für Rune gelten.
Hintergrund hierfür sind die außerordentlich guten Tokenomics, die Abbildung eines Usecase, welcher im gesamten Cryptobereich von keinem anderen uns bekannten Projekt erreicht wird und die Kooperation mit etablierten Wallet-Anbietern (insbesondere Ledger), welche eine für Cryptoverhältnisse enorme Anzahl an Kunden vorweisen können.
Oft wird nicht erkannt, dass auch der Swap ein steuerpflichtiger Vorgang sein kann. Denn der Tausch eines Tokens/Coins einer Kryptowährung in einen Token/Coins einer anderen Kryptowährung, ist nach Auffassung der Finanzverwaltung (BMF- Schreiben v. 10.5.2022 (IV C 1 - S 2256/19/10003 :001), „Einzelfragen zur ertragssteuerlichen Behandlung von virtuellen Währungen und von sonstigen Token“, Rn. 54) als Anschaffung der Letzteren im Sinne des § 23 Abs. 1 EStG zu bewerten. Demzufolge wird nach Auffassung der Finanzverwaltung im Zeitpunkt des Tausches bezüglich des neu erhaltenen Tokens/Coins die einjährige Spekulationsfrist des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG in Gang gesetzt. § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG besagt, dass die Veräußerung eines Wirtschaftsguts innerhalb eines Jahres nach Anschaffung (hier: Tag des Tausches) steuerpflichtig ist. Zu der Frage, ob Token/Coins Wirtschaftsgüter im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG sind, ist ein Revisionsverfahren beim Bundesfinanzhof (BFH) anhängig. In Abhängigkeit zur Entscheidung des BFH wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Frage beantworten lassen, ob Swaps innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist steuerpflichtig sind. Steuerpflichtige sind allerdings bereits jetzt dazu verpflichtet, mit ihrer Einkommensteuererklärung gegenüber dem Finanzamt offenzulegen, wenn Kryptowährungen innerhalb eines Jahres nach Anschaffung geswapt worden sind.
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