Fall Hoeneß: Ondracek fassungslos über ehemaligen Steufa-Sachgebietsleiter

Wie der aktuelle Focus meldet, ist der Ehrenvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, fassungslos über die Nachricht, dass ein bayerischer Steuerfahnder dem FC-Präsidenten Uli Hoeneß bei dessen Selbstanzeige geholfen habe. Gegenüber Focus sagte Ondracek: „Ich kann es kaum glauben, dass ein Steuerfahnder da mitgewirkt hat. Es ist einem Ermittler verboten, einem Steuersünder bei der Selbstanzeige zu helfen, egal, ob in Altersteilzeit oder nicht.“

Hintergrund: Vor kurzer Zeit hatte die Süddeutsche Zeitung enthüllt, dass sich der Bayern-Präsident bei seiner Selbstanzeige Rat bei einem Beamten der Finanzbehörden geholt habe. Der Beamte befinde sich zwar in Altersteilzeit. Formal ist er aber immer noch Beamter. Gegen den Fahnder läuft laut Focus ein Disziplinarverfahren. Nach dem Disziplinarrecht drohen ihm im schlimmsten Fall die sofortige Entlassung und die Aberkennung der Pensionsansprüche. Im Rahmen der Ermittlungen wurde laut Focus auch der Wohnsitz des Beamten durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt. Laut der Süddeutschen Zeitung soll an der Selbstanzeige auch ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater mitgewirkt haben. Umso verwunderlicher ist es, dass die Selbstanzeige laut Medienberichten handwerklich nicht in Ordnung sein soll (wie z.B. der Spiegel und der Stern berichtet haben).

Anmerkung: Es kann im Ergebnis nicht richtig sein, dass ein Mandant ins Gefängnis muss, weil seine Berater handwerklich falsch arbeiten. Dies ist im Kern eine Schadenersatzfrage zwischen Mandant und Berater. Die weitere Entwicklung, insbesondere etwaige gerichtliche Entscheidungen, wird von der Fachwelt mit Spannung verfolgt. 

Quellen: Focus, Süddeutsche Zeitung, Stern